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Signalnebelberauchung

Unter den Häusern von Gelsenkirchen liegt ein komplexes Kanalsystem, durch welches das Abwasser aller Bewohner fließt. Obwohl diese bemerkenswerte Errungenschaft der Gegenwart unseren zivilisierten Lebensstil ermöglicht, bemerken wir sie kaum. Das liegt daran, dass sie gut verborgen ist und nur selten umgebaut oder repariert werden muss. Nach einigen Jahren haben die öffentlichen Verwaltung und die Besitzer privater Grundstück möglicherweise vergessen, wo die vielen Rohre genau liegen. Dies ist schon bei der nächsten präventiven Reinigung, aber spätestens beim Auftreten eines Defekts ein großes Problem. Oftmals sind in einer solchen Situation auch die Pläne verschwunden, in denen die Abwasserleitungen aufgezeichnet sein sollten. In einem solchen Fall gibt es nur eine Lösung: Die Pläne müssen neu erstellt werden.

Wie können die Positionen der Rohre und Kanäle bestimmt werden?

Für diese Aufgabe gibt es mehrere verschiedene Möglichkeiten. Ein Fachmann kann beispielsweise eine sehr exakte Karte erstellen, wenn er eine GPS-Sonde durch das System schickte. Diese Vorgehensweise ist jedoch sehr aufwendig und damit teuer. Wenn auch etwas ungenauere Pläne reichen und man beispielsweise nur wissen will, welche Kanäle miteinander verbunden sind, reicht auch eine Signalnebelberauchung. Der Ausdruck klingt kompliziert. Dahinter verbirgt sich jedoch ein ganz einfaches Verfahren. Vor einem Kanalende wird eine handelsübliche Nebelmaschine platziert und in Betrieb genommen. Nach und nach verteilt sich der Rauch im Kanal und in seinen Nebenarmen. Die Mitarbeiter beobachten gleichzeitig die Umgebung und notieren aus welchen Kanaldeckeln Nebel aufsteigt. Aus den gesammelten Informationen erstellen sie eine neue Karte.